Anhydritzementation
Fluid-Matrix-Wechselwirkung
Ansprechpartner
TU
Hamburg-Harburg |
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M.
Kühn |
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W.
Schneider |
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Entwicklung und Anwendung eines benutzerfreundlichen
geochemisch-hydrothermodynamischen Modells
Die geothermische Nutzung geeigneter Aquifere stellt einen Eingriff
in das eng gekoppelte System von Gesteinsmatrix und strömendem
Wasserkörper sowie der zugehörigen Stoff- und Energiebilanz
dar. Im Hinblick auf die Betriebsdauer einer geothermischen Heizanlage
ist eine langfristige Abschätzung der hydraulischen, thermischen
und mechanischen Randbedingungen des Aquifers notwendig. Aus diesem
Grund wurde ein geochemisch-hydrothermodynamisches Modell entwickelt,
welches die zu erwartenden Systemveränderungen basierend auf
mathematisch-numerischen Methoden bestimmt. Das Modell wird für
Sensitivitätsanalysen und Parameterstudien genutzt, um die Eignung
geothermisch genutzter Aquifere und die Auslegung geothermischer Anlagen
festzulegen.
Abb.1: Mit Hilfe
der Pitzer-Koeffizienten berechnete Löslichkeiten von Anhydrit
in NaCl-Lösungen (Linien) im Vergleich zu experimentellen Werten von
Blount und Dickson (1969), Bock (1961) und dem Flutexperiment an einem
anhydrithaltigen Sandsteinkern (Meyn und Lajcsak, 1999).
Grundlage der Entwicklung ist das geothermische Simulationsprogramm
SHEMAT (BARTELS et al., 2000), das Strömung
und Wärmetransport dreidimensional nachbildet. Das Programm wurde
mit einem geochemischen Speziationsmodul ausgestattet, das auf dem
Programm PHRQPITZ (PLUMMER et al., 1988)
basiert, um Auflösung und Fällung von Primär- und Sekundärmineralen
mit einzubeziehen. Ziel dieses Teilprojekts war es, die Auswirkung
fällungsbedingter Permeabilitätsveränderungen auf Strömung,
Stoff- und Wärmetransport in genutzten Grundwasserspeichern zu
berechnen.
Für das erweiterte Programm wurde eine grafische Benutzeroberfläche
entwickelt. Mit Hilfe der Windows-Oberfläche ist man nun in der
Lage, Modelle schnell und sicher aufzubauen, um sie dann mit SHEMAT
berechnen zu können.