Erstellung statistisch abgesicherter thermischer und hydraulischer Gesteinseigenschaften für den flachen und tiefen Untergrund in Deutschland

Phase 1: Westliche Molasse, Schwäbische Alb und Franken


Eine breitere Erdwärmenutzung wird derzeit auch durch das Fehlen verlässlicher Daten der thermischen und hydraulischen Eigenschaften des Untergrundes behindert. Daher kann vor dem Abteufen einer Bohrung die zu erwartende Energieausbeute nur schwer abgeschätzt werden. Als Konsequenz sind geothermische Bohrungen häufig überdimensioniert ausgelegt und damit teurer als nötig.

In diesem Projekt werden gesteinsphysikalische Daten in Form einer statistisch repräsentativen Datenbasis erhoben, um die Aufsuchung und Nutzung geothermischer Energie zu erleichtern. Die Datenbasis wird Informationen zu den Gesteinseigenschaften enthalten, die den Transport von Wärme und Grundwasser im Untergrund bestimmen, also Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität sowie Porosität und Permeabilität. Zusätzlich erlauben mineralogische, chemische und geologische Informationen eine einheitliche Klassifizierung der Gesteine.

Die Datenbasis soll dazu beitragen, das Fündigkeitsrisiko für geothermische Projekte zu vermindern. Planern solcher Anlagen wird ein Hilfsmittel zur optimalen Auslegung des Projekts an die Hand gegeben. Die mineralogisch-geologische Klassifizierung der Daten erlaubt auch eine überregionale Verwendung der Ergebnisse.


Histogramm der in der Literatur publizierten Messungen der Wärmeleitfähigkeit (etwa 6400 Einzelmessungen).

Die Abbildung zeigt die große Spannbreite der Werte für unterschiedliche Gesteine. Um zu einer sinnvollen Abschätzung für einen Standort zu kommen, müssen weitere qualifizierende Merkmale erfasst werden.


Projektpartner: Geophysica GmbH, Stolberg
Institut für Hochleistungsrechnen, RWTH Aachen
Institut für Makromolekulare Chemie, RWTH Aachen
ECOS Umwelt GmbH
Laufzeit: Januar 2005 bis Dezember 2005

Andreas Hartmann
Last modified: Tue Sep 13 10:34:20 Westeuropäische Sommerzeit 2005