Petrophysik der
Speicherzementation
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Ableitung von Permeabilitäts-Porositäts-Beziehungen
auf der Basis eines fraktalen Strukturmodells: Unterscheidung zwischen
Primär- und Sekundärmineralisation bei Lösung und Fällung
Mir Hilfe der Theorie der Fraktale wurden Zusammenhänge zwischen
gesteinsphysikalischen Größen, insbesondere zwischen Permeabilität
und Porosität, abgeleitet. Diese stimmen besser mit experimentellen
Daten übereinstimmen als Gleichungen, die auf den einfachen klassischen
Kapillarbündel- und Kugelpackungs-Modellen beruhen. Die entwickelte
allgemeine Permeabilitäts-Porositätsbeziehung enthält
Koeffizienten und Exponenten, die in gesetzmäßiger Weise
vom Gesteinstyp abhängen. Es wird gezeigt, wie mit Hilfe der
verfügbaren gesteinphysikalischen Informationen eine optimale
spezielle Permeabilitäts-Porositätsgleichung aufgestellt
werden kann.
Abb.1:
Zusammenhang zwischen Permeabilität und Porosität für
reine und tonige Sandsteine
Die gefundenen gesteinsphysikalischen Beziehungen lassen sich für
die Auswertung von Bohrlochmessungen anwenden. Im Falle der
Bohrung "Allermöhe 1" wurde auf der Grundlage einer nuklearmagnetischen
(NMR) Messung ein Permeabilitäts-Log erstellt, das in den Bereichen,
in denen Bohrkerne gewonnen wurden, in guter Übereinstimmung
mit Labordaten steht.
Der in der Bohrung Allermöhe angetroffene Rätsandstein
hat eine stark erniedrigte Permeabilität aufgrund von Anhydritzementation.
Durch die Kristallisation von Anhydrit im Porenraum entwickelte sich
eine Porenraumstruktur, die sich von durchschnittlichen Sandsteinen
unterscheidet. Ein charakteristischer Parameter der Porenraumstruktur
ist die fraktale Dimension, von der die spezielle Form der Permeabilitäts-Porositätsbeziehung
direkt abhängt. Zur Aufklärung der Porenraumstruktur
von mit Anhydrit zementiertem Rätsandstein wurden von Bohrkernen
der Bohrung Allermöhe Proben ausgewählt und von jeder Probe
zahlreiche gesteinsphysikalische Eigenschaften bestimmt. Im Zusammenhang
mit der fraktalen Porenraumstruktur waren drei unabhängige Verfahren
von Interesse:
- Messung der Porenradienverteilung mit der Quecksilberintrusionsmethode,
- Bestimmung der komplexen elektrischen Leitfähigkeit,
- Bestimmung des zeitabhängigen Selbstdiffusionskoeffizienten
von Wasser im Porenraum von Sandstein mit Hilfe der PFG NMR (PFG
= gepulstes Gradientenfeld, NMR = nuklearmagnetische Resonanz).